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Beste Arbeitgeber 2014 – Der Unsinn setzt sich fort

Das Jahr ist zwar noch jung, aber egal, es muss jetzt schon raus: Schon stehen sie fest: Die Besten der Besten in Deutschland 2014. Oder? Gelobt werden u.a. bei Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten:

  • Platz 1: Volkswagen Financial Services AG (Braunschweig)
  • Platz 2: Techniker Krankenkasse (Hamburg)
  • Platz 3: Philips Deutschland (nochmal Hamburg)

Das sind sie also! Da ist das Ding!

Diese, und alle anderen der langen Liste, können nun für das restliche Jahr Ihre Bemühungen einstellen, sie stehen ja bereits für 2014 als Sieger fest.

Sind die Ergebnisse repräsentativ? Überhaupt nicht!!! Werden die Ergebnisse hinterfragt? Leider zu wenig. Egal ob Handelsblatt, Personalmagazin oder BILD: Alle nehmen die Zahlen und veröffentlichen sie willenlos, kritiklos, ohne darauf zu schauen, wie sie entstanden sind. Dabei sollten wir es doch besser wissen: Glaube keiner Statistik, wenn du sie nicht selbst… na, Sie wissen schon.

Über 500 Unternehmen in Deutschland nahmen bei der letzten Untersuchung teil, so die Aussage von „Great Place to Work“. Dieses Jahr hat man diese Informationen etwas besser versteckt, es sollen sagenhafte 580 sein (…). Und davon wurden 100 besonders erwähnt und gelobt. Das nenne ich doch mal eine Quote!

Wenn man grob kalkuliert, dass es in Deutschland lt. Statistik des Wirtschaftsinformationsdienst Hoppenstedt360 rund 5 Millionen (!) aktive Unternehmen gibt, dann relativiert sich das Ergebnis doch erheblich. Wie man behaupten kann, die Besten zu küren, wenn man nur 0,01 % der Unternehmen untersucht, bleibt ein großes statistisches Geheimnis.

Beste Arbeitgeber 2014 - Pape Consulting Group AG

Was viele darüber hinaus nicht wissen: Die 0,01 % der untersuchten Firmen drücken ordentlich viel Euro ab, dass man sie überhaupt untersucht. Kein Geld, keine Beachtung, kein Image, kein Garnix. So einfach ist das Prinzip. Die Teilnahmegebühren gibt es in verschiedenen Paketen. Ganz nach Wunsch und Geldbörse darf das Unternehmen entscheiden, wie es untersucht werden soll und bei Konzernen größer 2.000 Mitarbeiter fallen dann schon mal knapp 20.000 Euro an, damit man gelobt werden darf.

In jedem Fall ist die Schlussfolgerung: „Das sind die Besten“ einfach Unsinn, man müsste sagen: Das sind die besten, die dafür viel Geld zahlen, dass man sie erwähnt. Denn das clevere ist: Die Bestenliste ist lang, genügend Arbeitgeber werden in jeder Kategorie erwähnt, Sie haben ja schliesslich auch dafür bezahlt! Da ist nun wirklich Platz für jeden. Und damit jeder auf seine Kosten kommt, ist die Liste alphabetisch sortiert, nicht nach Ranking. Bravo! Da nimmt man doch gerne wieder teil nächstes Jahr…

Interessant wäre es zu erfahren, wer denn die Loser sind, also quasi der Arbeitgeberabschaum – aber da schweigt der Fachmann. Es könnte ja zu Umsatzeinbußen kommen bei der nächsten Untersuchung und sich einfach ein schwarzes Schaf so der Bestrafung und dem öffentlichen Pranger entziehen – indem es einfach nicht teilnimmt. So einfach ist das manchmal.

Geschrieben: 13. März 2014