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Beziehungskiller Nummer eins: Der Chef

Jetzt ist es amtlich. Nicht die dünne Kaffeeplörre in der Kantine nervt, nicht die Parkprobleme vor dem Büro. Auch nicht die Menge an Arbeit an sich. Auch nicht das Gehalt steht an erster Stelle als Auslöser von Stress im Job. Was ist der Hauptgrund dafür, dass ein Mitarbeiter innerlich kündigt und sich aus Frust mit einem Arbeitsplatzwechsel beschäftigt? Wer oder was ist der Beziehungskiller?

Der Beziehungskiller ist … der Vorgesetzte. Der Chef.

Der Rudelführer ist also der Beziehungskiller Nummer eins im Job und der häufigste Grund, warum ein Mitarbeiter schlecht schläft, negativem Stress ausgesetzt ist, am Ende seine persönlichen Konsequenzen zieht und die Arena verlässt.

Das ist als Ergebnis eine Katastrophe. Die Situation am Arbeitsmarkt – neue, geeignete Mitarbeiter zu finden – ist schwierig genug (Fachkräftemangel).  Wenn man die bestehenden Kräfte nun auch noch „vergrault“ durch hausgemachte Probleme, dann ergeben sich dadurch dramatische Wettbewerbsnachteile. Der Fokus eines Unternehmens muss also darauf liegen, die bestehende Belegschaft zu halten und sie zufrieden zu stellen. Was nutzt die Tischtennisplatte im Büro oder der Fitnessclubbeitrag als Motivationshilfe, wenn der Chef auf ganzer Strecke als Führungskraft versagt.

Jüngste Untersuchungen des PAPE Lab und von Korn Ferry bestätigen, dass über 1/3 aller Befragten angeben: Der Vorgesetzte ist der Hauptgrund, warum Frustration und negativer Stress entstehen. Er/sie ist der Hauptgrund, dass sich ein Mitarbeiter mit einem Jobwechsel beschäftigt; Leidensdruck schafft Veränderungsgedanken

Begabung matters

Unternehmen tun also gut daran, sich sehr genau zu überlegen, wer für welche Führungsposition wirklich geeignet ist. Denn leider liegen die Gründe für eine Beförderung eines Mitarbeiters meist darin, IHN zu motivieren. Selten prüft man vorher, ob eine Person auch wirklich geeignet ist, ein Team zu führen und zu motivieren. Ein guter Fachmann ist noch lange keine gute Führungskraft, zu oft aber will man den Spezialisten halten und „macht ihn dann halt zum Chef“.

Es helfen aber auch keine Führungsseminare oder Manager-Akademien, um aus jedem einen Topmanager zu zaubern. „Führen zu können“ ist überwiegend Talent und vor allem emotionale Intelligenz. Chef ist man nicht per Beförderung, sondern aufgrund einer Summe sehr wichtiger Begabungen.

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Emotionale Analphabeten …

Die Zeitschrift „DIE WELT“ spricht davon, dass in den Chefetagen in Deutschland viel zu viele „emotionale Analphabeten“ Einzug halten. Ein Phänomen, dass wir in Deutschland leider sehr ausgeprägt vorfinden.

Es ist leider auch ein Grund, warum Deutschland keine Flughäfen, keinen Bahnhof, keine Konzerthäuser mehr bauen kann. Noch zu oft wird nicht nach Leistung entschieden, sondern nach Status, Zugehörigkeit oder dem Beziehungsgeflecht des Auserwählten.

Die Zeiten sind vorbei, in denen man einfach nachbesetzt, wenn ein Mitarbeiter gegangen ist. Heute muss man um jeden Mitarbeiter kämpfen und dazu gehört es in erster Linie, die unmittelbaren Führungsverantwortlichen sorgfältig und nach Begabung auszuwählen und auf die Aufgabe und Verantwortung vorzubereiten.

Sonst bleibt zwar die Führungskraft, aber die Fachkräfte gehen – und bekanntlich gehen die Besten zuerst.

Geschrieben: 17. Januar 2019