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Rekord: 20.000 Studiengänge in Deutschland! Wie schön, und jetzt?

Je größer die Auswahl, umso schwerer die Entscheidung. Was soll man studieren? Von Körperpflege bis Entrepreneurship ist viel Neues in der Auslage. Studierende in Deutschland haben die Qual der Wahl und können derzeit unter mehr als 20.000 Studiengängen wählen. Das teilte das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) mit.

Die meisten neuen Studiengänge sind an Universitäten hinzugekommen, dicht gefolgt von Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Zahlenmäßig gibt es den größten Zuwachs im Lehramtsbereich, prozentual gesehen in Medizin und Gesundheitswissenschaften.

Nur jeder fünfte neue Studiengang trägt laut CHE noch klassische Bezeichnungen einer wissenschaftlichen Disziplin wie „Chemie“ oder „Physik“. Knapp ein Drittel der neuen Studiengänge haben einen komplett englischsprachigen Namen.

Beispiele gefällig? Auszug einiger neuer Studiengänge:

  • Sportingenieurwesen (TU Clausthal)
  • Neuer Masterstudiengang „Entrepreneurship“ (WHU)
  • Unternehmensmanagement (RFH Köln)
  • Bachelorstudiengang „Gesundheits- und Pflegeinformatik“ (Hochschule Kempten)
  • Bachelorstudiengang „Digital Healthcare Management“ ( Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden)
  • Bachelor für Gründer und Unternehmer (RFH Köln)
  • Bachelorstudiengang Hebammenkunde
  • Bachelor Physician Assistance – Arztassistenz
  • Internationales Technologiemanagement
  • Studiengang Zukunfts-Design
  • eSports Management (Hochschule Mittweida)
  • Studium der Körperpflege (TU Darmstadt)

Wie schön. Und was jetzt?

In erster Linie gilt: Treffen Sie, wenn Sie Studiensuchender sind, Ihre Entscheidung erst dann, wenn Sie herausgefunden haben, wo Ihre Stärken und Interessen liegen. Halbwissen dabei reicht nicht. UND: Lassen Sie sich vor allem nicht beeinflussen von Verwandten, Bekannten, Freunden. Es ist Ihre berufliche Zukunft.

Zu fragen: „Was studierst du denn? Prima, ich komm mit!“ – ist der falsche Ansatz. Falls Ihre Eltern Ärzte sind, müssen Sie Ihnen nicht willenlos nacheifern, wenn Sie kein Blut sehen können. Auch wenn Ihr bester Freund Astronomie studieren wird, dann müssen Sie ihm nicht folgen, wenn Sie Newton bisher nur genervt hat. Bleiben Sie stark und resistent gegenüber Ihrem Umfeld, Sie müssen es niemandem Recht machen.

Die meisten Menschen tun aber gerade das: Sie richten sich nach den Anderen, sind später dann unzufrieden mit dem Ergebnis, ändern aber nichts mehr. Weil man muss ja. Ändern ist doof. Lieber jammern. Deswegen kommen diese furchtbaren Umfragen zum Beispiel des Gallup Institutes zustande, die regelmäßig feststellen, dass die meisten, über zwei Drittel, unzufrieden sind mit ihrem Job und ihrem beruflich Tun.

Leider folgen die meisten dem Druck des sozialen Umfelds, weit weg von den persönlichen Interessen und Fähigkeiten.

Schärfen Sie daher zunächst Ihr Selbstbild und blenden Sie alle Meinungen und Besserwisser aus!

Eventuell müssen Sie dazu einige Runden drehen, indem Sie mehrere Praktika absolvieren und dabei verschiedenste Unternehmen und deren Kulturen kennenlernen. Oder Sie gehen auf work-and-travel-Tournee und machen multikulturelle Erfahrung, gepaart mit neuen Blickwinkeln und Sichtweisen.

Das alles ist sehr sinnvoll und in jedem Fall hilfreicher als weiter Theorie in der Schule zu blasen, es gibt Ihnen den Praxistest, um herauszufinden, wo Ihre Talente liegen. Sind Sie eher introvertiert, ein Zahlenmensch, oder extrovertiert, können gut verkaufen? Wollen Sie lieber mit Menschen arbeiten, haben Spaß am Tüfteln, sich in jedem Fall viel bewegen und an der frischen Luft sein? Sind Sie handwerklich begabt, kochen schon jetzt alle in Grund und Boden oder sind eher der Nerd an der Tastatur? Suchen Sie die Kreativität oder wollen sich sofort selbständig machen mit Ihrer Wahnsinnsidee?

Big Data, KI, Digital Literacy, E-Sports, Umwelt, Gesundheit, natürlich Social Media –  es gibt so viele neue Optionen und täglich werden es mehr. Der digitale Wandel führt sicher dazu, dass moderne Berufsbilder einen wesentlich höheren IT-Anteil haben. Aber nicht nur Greta sorgt dafür, dass Themen wie Klimawandel und Ökobilanzen gerade eine weitere große Jobwelle auslösen.

Drohnenpilot, Feel Good Manager, Big Data Scientist, E-Sports Manager, Nachhaltigkeitsmanager, Personal Trainer, aber auch Mediziner, Designer, Lehrer, Erzieher, Meinungs- und Trendforscher – es gibt so viele Optionen. Daher sollte man gut prüfen, wo die eigenen Vorlieben und Talente liegen, bevor man sich für einen der vielen Studiengänge entscheidet. Und liegt man mal falsch, dann ist es auch kein Problem, wenn man das erkennt und wechselt. Im Gegenteil, nur zu verharren, weil man es „durchziehen“ will – ist der falsche Ratgeber. Besser man zeigt Stärke und korrigiert seine Entscheidung.

Miesepeter, wie eine Studie der London School of Economics, sehen fast die Hälfte aller Jobs in Deutschland in den nächsten 20 Jahren als gefährdet an. Ja, klar, aber schon immer verschwanden Jobs und neue entstehen. Sowas nennt man Fortschritt. Daher muss man natürlich aufpassen, dass man kein Auslaufmodell wird. Umso wichtiger ist es, gut zu recherchieren, es gibt so viele Quellen dafür, um dann mit den zwei Fragen:

„Was kann ich“ und „Was will ich“
die richtige Entscheidung zu treffen.
Happy Jobfinding!
Quelle dpa, CHE

Geschrieben: 14. Oktober 2019