Was ist die „Silver Society“?
Das Wort bezeichnet also die sog. „Silbergesellschaft“. Damit sind Menschen gemeint, die das 60. Lebensjahr überschritten haben, sich aber dennoch fit fühlen. Viele genießen ab etwas Mitte 60 ihren Ruhestand. Da sie keinen Druck mehr von der Arbeitswelt fühlen, können sie eine neue Lebensphase erleben. Folgende Merkmale definieren unter anderem die „Silver Society“.
- Durch das gute Gesundheitssystem in den meisten Industrieländer leben die Menschen immer länger und bleiben länger gesund.
- Daher verändert sich die Lebenseinstellung im Alter sehr. Hier können die Menschen nun durch die vermehrte Freizeit ihre persönlichen Ziele besser verfolgen.
- Durch ihre persönliche Fitness bleiben die Älteren auch noch länger aktiv. Teilweise arbeiten sie freiwillig weiter. Andere wiederum engagieren sich ehrenamtlich in verschiedenen Projekten.
- Damit können die aktiven Alten ihre Lebenserfahrung an die Jüngeren weitergeben.
- Um sich auf die Situation einzustellen, hat sich die Wirtschaft in vielerlei Hinsicht verändert. Sowohl der Gesundheitssektor, der Städte- und Wohnungsbau sowie der Verkehr und der Tourismus passen sich an diese veränderte Situation an.
- Auch das Marketing verändert sich. Die Zielgruppe der Älteren wird immer attraktiver. Diese immer größer werdende Gruppe kann durchaus noch sehr konsumfreudig sein.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognose für die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat errechnet, dass bis zum Jahr 2025 rund 2,9 Millionen Fachkräfte am deutschen Arbeitsmarkt fehlen. Bis zum Jahr 2031 wird sogar von einer Lücke von rund 3,6 Millionen Fachkräften gesprochen. Um dieses Szenario einigermaßen umschiffen zu können, müssen Unternehmen sowohl in der Mitarbeitergewinnung als auch in der Bindung der Belegschaft kreativer werden.
Trotzdem wird es in absehbarer Zukunft an wichtigen Schlüsselpersonen fehlen. Die ältere Generation stand der nachfolgenden als Mentor, Berater oder Vorbild mit Rat und Tat zur Seite. Die Generationen X, Y, Z werden den Wegfall dieser Vorzüge deutlich spüren.
Neben dem dadurch entstehenden Fachkräftemangel kristallisiert sich eine neue Herausforderung heraus. Zwar steigen die Erwartungen an die Bewerber. Andererseits wiederum fehlt es an Wissensträger der älteren Generationen, die ihren Erfahrungsschatz weitergeben können.
Drei große Aufgaben
Die Personalabteilungen stehen somit vor drei großen Aufgaben:
- Wie halte ich bestehende Erfahrungsträger?
- Wie werde ich sowohl junge als auch für alte Bewerber attraktiv?
- Wie manage und vermittle ich das Wissen im Unternehmen?
Etliche Studien belegen, dass ältere Leute über ihren Ruhestand hinaus arbeiten möchten. Wenn diese Kräfte genutzt werden, würde das einerseits den Fachkräftemangel abmildern. Andererseits bleiben auch langjährige Erfahrungen länger erhalten und können den nachfolgenden Generationen helfen.
Übergangslösungen schaffen
Um diese Aufgaben bewältigen zu können, müssen Unternehmen umsetzen, wie sie Personal- und Wissenslücken schließen können. Alternativ sollten Sie zumindest Übergangslösungen entwickeln.
- Wie ist Ihr Unternehmen aufgestellt? Prüfen Sie, ob durch zukünftige Rentner Personalengpässe entstehen. Sind Schlüsselpositionen davon betroffen?
- Bereiten Sie sich schon jetzt darauf vor. Stärken Sie sowohl Ihr Employer Branding als auch Ihr Recruiting.
- Prüfen Sie, welche Tools nötig sind, um diese Ziele zu erreichen. Wenn nötig, investieren Sie in diese.
- Schaffen Sie eine Unternehmenskultur der gegenseitigen Wertschätzung. Fördern Sie den Austausch zwischen den Generationen. Nur so können Sie von den Erfahrungen profitieren.
- Denken Sie auch über Maßnahmen nach, um Mitarbeiter auch nach dem Eintritt in das Rentenalter an Ihr Unternehmen zu binden. Flexiblere Arbeitszeiten, zusätzliche Urlaubstage und viele andere Benefits erleichtern dies.
All diese Strategien werden Ihnen helfen, den Fachkräftemangel zu mildern. Trotzdem werden Ihnen immer mehr Fachkräfte fehlen. Daher braucht es einerseits Strategien, um die „Silver Society“ zu gewinnen. Andererseits müssen neue Wege gefunden werden, um mit den jungen High Potentials eine neue Arbeitswelt aufzubauen. Automatisierungen und künstliche Intelligenz können auch einen Teil des Fachkräftemangels ausgleichen. Bei Vakanzen jedoch werden Sie immer mehr Schwierigkeiten haben, diese zu besetzen.
Ein genaues Wissen der Trends sowie ein gutes Netzwerk erleichtert die Suche. Die PAPE Consulting Group AG unterstützt Sie dabei. Wir achten nicht nur auf die Fachkenntnisse, sondern auch auf die Persönlichkeit der Bewerber. Wir suchen für Sie den „Perfect Fit“.
Monika Huber Assistentin der Geschäftsleitung