Die Ansprüche steigen hinsichtlich Rahmenbedingungen, Home Office, Work-Life-Balance. Mobilität und Flexibilität hingegen sind nicht mehr angesagt – das beobachten wir über fast alle Branchen und Positionen hinweg.
Allerdings spüren wir auch eine neue Entwicklung, die wir so aus der Vergangenheit nicht kennen. Es geht um Sorgfalt, eine Karriereplanung und die Umsetzungsqualität gesteckter Ziele. Kandidaten werden vermehrt, unzuverlässiger, „schlampiger“, halten Termine nicht ein, sind unvorbereitet und sehen immer weniger die Notwendigkeit, ihre Karriereplanung und damit zusammenhängende Bewerbungsprozesse professionell und zielgerichtet anzugehen und zu managen.
Dies gilt sowohl für den direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern als auch insbesondere zu Personalberatern wie uns – getreu dem Motto – „der Berater wird es schon richten!“ Der Berater kann aber nur unterstützen, beraten, kommentieren, empfehlen und den Weg durch seine Kontakte und sein Netzwerk bereiten. Das „Produkt“ ist nach wie vor der Kandidat selbst – sowohl in der fachlichen Komponente (das ist i.d.R nicht das Problem), als auch in der persönlichen (hier sinkt unserer Erfahrung nach die Qualität). Und wenn die Produktqualität nachlässt, kann auch ein Dritter bei der Karriereplanung auf Dauer nicht helfen.
Wir erleben in dem Zusammenhang immer schwieriger werdende Kommunikationsprozesse. Das gilt natürlich nicht pauschal, aber die Indizien dafür nehmen zu. Im Folgenden dazu ein paar typische und launige „Ratschläge mit einem Augenzwinkern“.
1) Spielen Sie nie mit offenen Karten
Sagen Sie dem Headhunter nie, welche anderen Optionen Sie aktuell laufen haben. Das geht ihn und seine Mandanten nichts an. Zwar wird Sie keiner mehr kontaktieren, wenn das „doppelte Spiel“ dann doch herauskommt, denn das Ganze hat – wie fast alles im Leben – mit Vertrauen zu tun – aber das macht ja nichts – Sie stemmen Ihren Karriereweg schon alleine.
2) Halten Sie abgesprochene Termine nicht ein
Der Bewerbungs- und Karriereplanungsprozess ist nicht so wichtig wie der aktuelle Berufsalltag. Zusagen sind in dem Zusammenhang nicht so entscheidend. Man muss somit ausgemachte Termine nicht so genau einhalten und schon gar nicht rechtzeitig absagen, wenn es tatsächlich nicht geht. Die melden sich schon wieder … oder auch nicht …
3) Schreiben Sie Ihren Lebenslauf so wie Sie wollen
Skizzieren Sie Ihren Werdegang kurz und knackig auf eine Seite oder packen Sie alles rein, was Ihnen in den Sinn kommt. Es ist ja der Job des Beraters, dies dann so zu kommentieren, dass alles passt. Hauptsache, der CV ist authentisch. Ja – da ist schon was dran – zumindest an dem Thema Authentizität. Aber wenn Sie generell so denken, dann kann auch der Berater nichts mehr (falsch) machen.
4) Stellen Sie eine umfassende Zeugnis- und Zertifikatsammlung zusammen
Wichtig ist, dass Sie sich möglichst umfassend präsentieren. Vergessen Sie nichts – kein Zertifikat, kein Schulzeugnis – so unwichtig es auf den ersten Blick erscheint. Der Berater oder sein Mandant suchen sich schon das Richtige raus. Die werden schon wissen, was für die Position wichtig ist – da müssen Sie sich keine Gedanken machen.
5) Schicken Sie Ihren Lebenslauf am besten im Word-Format und fügen Sie auf gar keinen Fall ein Foto bei
Sie erstellen den Lebenslauf ja meistens in Word – warum sollen Sie sich die Mühe machen, diesen in ein pdf umzuwandeln? Außerdem kann der Berater in Word ja was ändern, so wie er möchte. Ein Foto ist nicht mehr nötig, dass kennen wir ja auch aus dem Ausland. Fotos kann man sich ja auch aus einschlägigen Sozialen Netzwerken ziehen. Ja – das kann man – in der Tat – aber ob das dann dem Prozess förderlich ist?
Diskutieren Sie diese Punkte Ihrer Karriereplanung gerne mit uns!