Nachdem wir nun in Teil 1 und Teil 2 unserer Reihe die Definition von Job Scamming und die Sichtweise der Kandidaten geklärt haben, folgt nun im dritten Teil auch die Perspektive der Unternehmen.
Denn auch Unternehmen leiden unter dem Job Scamming. Ihr guter Ruf nämlich ist dadurch in Gefahr. Daher sind Firmen in der Regel dankbar über jeden Hinweis. Sollten Unternehmen auf eine solche Betrugsmasche aufmerksam werden, gilt auch hier: Erstatten Sie Anzeige, gehen Sie zur Polizei und kontaktieren Sie die Stellenportale, bei denen die Stellenanzeigen gepostet werden. Trotz all diesen Maßnahmen können sich gefälschte Stellenanzeigen hartnäckig halten, denn – wie wir wissen: Das Netz vergisst nie! Der gute Ruf, den sich ein Unternehmen mühsam aufgebaut hat, kann dadurch sehr schnell zerstört werden.
Folgen einer falschen Stellenanzeige für seriöse Unternehmen
Ein Unternehmen bzw. eine Marke wird meistens mit bestimmten Eigenschaften verbunden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so kann vielfältiger Schaden drohen. Bei unseriösen Stellenanzeigen werden Unternehmen dann mit falschen Versprechungen identifiziert, müssen sich noch dazu mit Straftaten auseinandersetzen, die in ihrem Namen ausgeführt werden und werden dann noch dazu öffentlich an den Pranger gestellt. Durch die schnelle Verbreitung im Internet, droht dann unter anderem in den sozialen Medien ein Shitstorm.
Je länger diese Anzeigen öffentlich ist, desto stärker wird die Seriosität der Unternehmen angezweifelt und der Schaden wächst immer weiter.
Neben einer Anzeige bei der Polizei und der tatkräftigen Hilfe bei der Suche nach den Tätern ist betroffenen Unternehmen eine transparente und zeitnahe Kommunikation anzuraten. Auch sollten Leitfäden für die Mitarbeiter erstellt werden, damit die Botschaft nach außen klar und deutlich ist.
Die bereits bekannten Fake-Stellenanzeigen sollten offen kommuniziert werden mit einer eindrücklichen Warnung.
Auch ist es in diesem Zusammenhang sinnvoll, einen Leitfaden zu veröffentlichen, woran man unseriöse Stellenanzeigen erkennt. Dabei sollten sämtliche Kommunikationsmittel genutzt werden, um den geschädigten Ruf wiederherzustellen. Dazu zählen u.a. Kampagnen in den sozialen Medien und Hinweise auf der eigenen Webseite. Mit Presse, Radio, TV, CRM-Mailings werden weitere Zielgruppen erreicht.
Wichtig ist dabei, dass das Unternehmen glaubwürdig ist und den Willen zeigt, bei der Aufklärung mitzuwirken.
Aufklärung bei Job Scamming?
Leider ist dies keine Garantie, dass die Täter gefasst werden. Die Kriminellen arbeiten hochprofessionell und selten allein. Durch die Aufteilung der Aufgaben (Design der Stellenanzeigen, Versand, Konten, etc.) ist es schwierig, die Spuren nachhaltig zu verfolgen. Und selbst wenn ein Teil davon gefasst wird, hilft das nicht viel, da sich die Täter nicht persönlich kennen.
Durch die Anonymität im Internet verlieren sich die Spuren schnell. Bei Fake-Stellenanzeigen gelingt es den Tätern relativ leicht, die Spuren zu verwischen. Das ist in etwa mit dem unaufhaltsamen Kampf gegen gefakte Internet-Shops zu vergleichen, die auch wie die Pilze aus dem Boden schießen.
Hinweis:
Am Ende dieser Reihe möchten wir sowohl Unternehmen als auch Kandidaten dazu aufrufen, diese Fälle etwa aus Scham nicht unter den Tisch zu kehren. Jede Anzeige hilft, die Täter zu entdecken.
Es gibt Anlaufstellen für Opfer des Job Scammings: In erster Linie ist das die Polizei, aber auch die Verbrauchzentrale oder die Arbeitsagentur können weiterhelfen.